Informationsfahrt des CDU Stadtverbandes Biberach zum Thema „Nachhaltigkeit“ nach Leutkirch im Allgäu.
Zusammen mit dem Vorsitzenden des Stadtverbandes Otto Deeng ist eine Gruppe interessierter Mitglieder und Freunde der CDU am Freitag, 31. Januar 2014 nach Leutkirch im Allgäu gefahren, um sich über das Thema „Nachhaltige Stadt“ zu informieren. Die Stadt Leutkirch hat sich vor zwei Jahren in einem gemeinsamen Pilotprojekt zusammen mit der EnBW, der Hochschule Biberach und anderen Partnern auf den Weg zur „nachhaltigen Stadt“ gemacht – Grund genug, sich dieses richtungsweisende Projekt einer nachhaltigen Stadtentwicklung und erfolgreicher Bürgerbeteiligung aus „erster Hand“ anzuschauen.
Die Gruppe wurde am Vormittag im Informationszentrum Nachhaltige Stadt im Bürgerbahnhof Leutkirch durch Herrn Hartmut Reck vom EnBW Regionalzentrum Biberach begrüßt. Herr Reck ist der Leiter der Abteilung „Nachhaltige Stadt“ und hat u.a. auch das Pilotprojekt in Leutkirch begleitet.
Nachdem Herr Reck in einer kurzen Einführung den interessierten Zuhörern die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Energiewende und dem Thema Energieeffizienz erläutert hat, ging er auf das Projekt „Nachhaltige Stadt“ und speziell auf die konkrete Umsetzung in Leutkirch ein.
Beim Projekt „Nachhaltige Stadt“ handelt es sich um einen ganzheitlichen und umfassenden Stadtentwicklungsprozess, der mehrere Handlungsfelder beinhaltet. Am Ende des Projekts münden die Ergebnisse aus den einzelnen Handlungsfeldern in einem Gesamtkonzept, welches dann die Basis für die konkrete Umsetzung in der Kommune darstellt. Herr Reck führte aus, dass es bei dem Projekt um weit mehr als nur um die Themen Energieeffizienz und Ökologie geht. Ziel des Projektes ist es in erster Linie die Lebensqualität in der beteiligten Kommune für die Bürgerinnen und Bürger zu sichern und im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung in der Zukunft weiter auszubauen. Dabei stehen Themen wie der schonende Umgang mit den natürlichen Ressourcen, die Sicherstellung der Energieversorgung, die Bereitstellung der nötigen Infrastruktur sowie die Bewältigung des demografischen Wandels im Vordergrund. Unerlässlich für den Erfolg eines solchen Projekts ist eine frühzeitige und umfassende Bürgerbeteiligung. In Leutkirch waren die Bürgerinnen und Bürger sowohl in die Planung (Leitbildprozess) als auch in die Umsetzung der einzelnen Maßnahmen (z.B. über eine Bürger-Energiegenossenschaft) eng eingebunden.
Die wichtigsten Ergebnisse aus dem Projekt waren in Leutkirch die Gründung einer Bürger-Energiegenossenschaft, die energetische Sanierung und der Betrieb von kommunalen Liegenschaften, der Bau eines Solarparks sowie die nachhaltige Sanierung und Umgestaltung des Bahnhofsareals („Leutkircher Bürgerbahnhof“). Herr Reck zog ein durchweg positives Fazit des Leutkircher Projektes und wies darauf hin, dass sich jede Kommune individuell auf den Weg zur nachhaltigen Stadt machen sollte. Die EnBW unterstützt die Kommunen auf diesem Weg, entscheidend für den Erfolg ist hier aber der politische Wille der kommunalen Gremien und das Engagement der Bürgerinnen und Bürger.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Brauereigaststätte Mohren folgte eine Führung durch die Brauerei Härle. Der Geschäftsführer der Brauerei, Gottfried Härle, zeigte der Gruppe seine Brauerei und erläuterte in einem kurzweiligen Vortrag die Entstehung und den Vertrieb seiner Brauerzeugnisse. Das Besondere dabei ist, dass die Härle-Brauerei vollkommen klimaneutral und nachhaltig ihre Produkte herstellt. Dies wird u.a. durch einen direkten und fairen Bezug der einzelnen Rohstoffe von regionalen Erzeugern und mithilfe einer Versorgung durch erneuerbare Energien erreicht.
Als Fazit dieses Tages steht für alle Beteiligten ganz klar die Erkenntnis, dass es sich bei dem Thema „Nachhaltigkeit“ um ein sehr wichtiges und vielschichtiges Thema handelt, welches durch die CDU noch viel stärker als bisher aufgegriffen und gestaltet werden muss. Von daher sind wir gespannt, ob sich auch bald die Stadt Biberach auf den Weg zu einer „nachhaltigen Stadt“ machen wird.