Biberachs Altstadt ist wunderschön. Für Viele bedeutet ihr Anblick Identität und Heimat. Seit Jahrzehnten gibt die Stadtbildsatzung vor, wie innerhalb des Rings gebaut werden darf. Bei aller Kritik an manchmal sehr restriktiven und kostentreibenden Regelungen hat sie bisher gute Dienste für die Erhaltung des Stadtbilds leisten. Streng geschützt war auch die Dachlandschaft, die ein möglichst einheitliches Bild, z.B. beim Blick auf die Stadt von der Schillerhöhe, bieten sollte. Inzwischen sind aber andere Ziele in der Vordergrund getreten. Das Land schreibt bei Neubauten und Renovierungen die Nutzung von Solarenergie strikt vor. Die Erzeugung und Nutzung regenerativer, möglichst CO2-neutraler Energie ist eine der vorrangigen politischen Bestrebungen und wird von der großen Mehrheit der Bevölkerung mitgetragen und gefordert. Da kann es nicht mehr sein, daß mit die größten Dächer der Stadt Solarenergie-frei blieben sollen. Die dicht bebaute Innenstadt bietet außerdem die Möglichkeit, einen Großteil der erzeugten Energie effizent selbst zu verbrauchen. Nicht zuletzt hat sich auch das ästhetische Empfinden gewandelt. Die wenigsten finden heute Solarpanels noch „unschön“. Der Gemeinderat hat deshalb in großem Konsens einstimmig beschlossen, Solarenergie in der Altstadt zuzulassen. Eine Ausnahme besteht für denkmalgeschützte Gebäude. Wir sind gespannt, wie das Land die ihm unterstellt Denkmalbehörde anweist, bei den notwendigen Genehmigungen vorzugehen.

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