Bis 1802 war es den Evangelischen in Birkendorf verboten, dort Gottesdienst zu feiern. So gingen sie über den „Oberen Kirchweg“ nach Biberach in die Magdalenenkirche. Das behielten sie auch bei, als sie 1820 nach Biberach umgepfarrt wurden. Wie dann die Südbahn gebaut wurde und den Birkendorfern ihr Kirchweg abgeschnitten war, erstellte die Königliche Generaldirektion der Staatseisenbahnen 1909 für 44.000 Mark einen eigenen Fußgängersteg, die „grüne Bruck“ – heute ein historisches Industriedenkmal. 2019 wurde die Brücke durch einen LKW-Unfall stark beschädigt. Erst nach längerem Rechtsstreit mit der Versicherung kann sie nun im Frühjahr endlich repariert werden. Wie aber sieht es nachts mit der Beleuchtung aus? Die CDU-Fraktion plädierte schon 2020 für eine einseitige und nicht beidseitige LED-Handlaufbeleuchtung. Dies schont die Stadtfinanzen und die Insekten gleichermaßen. Das sahen in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung inzwischen alle Fraktionen so. Teuer wird es aber trotzdem. Selbst die einseitige Beleuchtung kostet nun 125.000 €. Das sind 33.000 € mehr als noch 2020 geplant.

Ob sich das die damaligen Bauherren hätten träumen lassen? Aber, wenn künftig manchem abendlichen Fußgänger über die neu gerichtete „grüne Bruck“ bei solcher Beleuchtung eine Erleuchtung zuteil wird, dann wäre ja die Investition in solch eine Überbrückungshilfe ihr Geld wert gewesen und hätte das Bauwerk – wer weiß? - seine ursprüngliche Bestimmung wiedergewonnen.

Kontakt: Peter Schmogro, Telefon: 9403, E-Mail: peter.schmogro@elkw.de